Hochbegabtenförderung

Modellprojekt des Landes Rheinland-Pfalz:  
„Entdecken und Fördern hochbegabter Kinder in der Grundschule"
- Die Dr.-Albert-Finck-Schule als Entdeckertagsschule -

Zusammenfassung der wichtigsten Eckpunkte:

Die Dr.-Albert-Finck-Schule hatte sich für die Teilnahme am o.g. Modellprojekt beworben.

Mit dem Schreiben des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur vom 9.2.2007  beauftragte uns die Ministerin mit der Einrichtung des Entdeckertages an unserer Schule zum Schuljahr 2007/08.

Uns bereitete schon länger der Umstand Sorge, dass auch anhaltende Unterforderung nachweislich zu körperlichem Stress und anderen Symptomen führen kann. Wenn Anforderungen und Fähigkeiten dauerhaft nicht zueinander passen, kann es zu Minderleistungen, Motivationsverlust und ähnlichen Folgen kommen.

Das Modellprojekt will dem begegnen:    

Vor Schuljahresbeginn melden die Kindertagesstätte / Schule und Eltern im Einvernehmen entsprechende Kinder bei der Entdeckertagsschule, es werden Aufnahmegespräche und Sichtungen durchgeführt. Ausgefüllte Fragebögen (von Schule /Kindertagesstätten und von Eltern) und in Zweifelsfällen auch Testverfahren unterstützen die Entscheidungsprozesse. Nur in besonderen Ausnahmefällen können allerdings Kindergartenkinder aufgenommen werden.  Bis etwa Februar werden Kinder auch im laufenden Schuljahr aufgenommen, sofern noch Plätze vorhanden sind. Ab Februar sollte ein Zeit der "Ruhe" bezüglich Aufnahmen eintreten. Alle dann gesichteten und angenommenen Kinder kommen dann im neuen Schuljahr hinzu.

Es werden jahrgangsübergreifend zwei Gruppen gebildet, die zusammen aus etwa 35 - 40 Kindern bestehen. Dabei werden Aspekte eines geschlechtssensiblen Ansatzes und sog. „Underachiever" berücksichtigt.

Diese intellektuell hochbegabten Mädchen und Jungen aus dem Bezirk rund um die Entdeckertagsschule (Neustadter Schulen und Kindertagesstätten, die Grundschule und Kindertagesstätte Maikammer  und die Grundschulen und Kindertagesstätten „aus dem Tal") kommen an einem Tag in der Woche, nämlich am „Entdeckertag", in die Entdeckertagsschule von 8.00 bis 15.40 Uhr.  An den übrigen Tagen der Woche besuchen sie ihre Schule/Kindertagesstätte (integrativer Ansatz mit Außendifferenzierung).

In Formen selbst gesteuerten Forschens und Lernens gehen sie Dingen „auf den Grund", auch mit Hilfe außerschulischer Experten. Wichtig sind individuelle und weiterführende Denk- und Handlungsstrategien, deshalb wird auf individualisierte Unterrichtsprozesse mit anspruchsvollen Aufgabenstellungen und herausfordernden Lernsituationen großen Wert gelegt. Es geht dabei um „das ganze Kind": Ganzheitlich werden mathematische, naturwissenschaftliche, sprachliche, kreative, personale, motorische, soziale und methodische Kompetenzen beachtet und einbezogen. Es geht nicht vor allem um die Erweiterung fachlichen Wissens, sondern auch um den Ausbau der methodischen, personalen und sozialen Kompetenzen.

Unser geplanter Tagesablauf sieht Phasen wie Experimentieren, Konstruieren, Lösen von mathematischen Problemen, Forscherzeit, musisch-darstellerischer Ausdruck, eine Sprache erlernen, Bewegungszeit, Methodentraining, Interaktionsübungen und Projektzeit vor.

Dabei werden im Allgemeinen keine Themen aus den Rahmenplänen bearbeitet.

Es ist uns wichtig, dass die Kinder beim Lernen und beim gemeinsamen Forschen und Entdecken Freude empfinden.

Die Entdeckertagskinder gehen nach diesem Tag häufig mit kleinen Aufgabenpaketen zurück in ihre Schule /Kindertagesstätte, um diese dort im Regelschulsystem anzubieten. Hier ist natürlich eine enge Zusammenarbeit zwischen der Entdeckertagsschule und den entsprechenden Lehrern/Erziehern notwendig. Lehrer sind herzlich eingeladen bei uns zu hospitieren, sofern ihre Zeit dies zulässt. Ebenso werden sie zum Präsentationstag der ET 2 eingeladen. Allgemeine Beratungen sind ebenfalls auf Wunsch möglich.

Wir bemühen uns um die Zusammenarbeit mit den Eltern der hochbegabten Kinder: Gegenseitige Information und Beratung z. B. beim Infoabend am Anfang des Schuljahres aber auch sonst auf Wunsch, Einbeziehung der Eltern bei Präsentationstagen und im Unterricht sowie die Möglichkeit zu hospitieren sind Eckpunkte des diesbezüglichen Konzepts.

In unserer Schule gibt es  fünf Lehrkräfte, die die entsprechende Fortbildung für dieses Projekt absolviert haben. Die Organisation eines Mittagessens wird von der Entdeckertagsschule bearbeitet.

Im Mittelpunkt steht für uns jedes einzelne Kind, ob es die Entdeckertagsschule besucht und somit ein Teil unserer Schulgemeinschaft wird oder ob es eine „Regelklasse" besucht:Wir wollen unser Augenmerk darauf richten, dass wir wahrnehmen, wo sich jedes Kind befindet und dass wir es an diesem Punkt abholen, fordern und fördern: Kinder, die Hilfen brauchen, Kinder, die besonders begabt sind und Kinder, die „in der Mitte" sind.